Zum achten Mal vergab die
Bergmoser + Höller Stiftung ihren Verkündigungspreis.Preisträger sind das
ökumenische Projekt „Gebet.Zeit“ in der Klosterruine Hirsau, das Kinderhaus
Sonneberg (Thüringen) und das Kirchenmobil St. Mary’s aus Obernkirchen.
Eine
Klosterruine als Ort der Gottesbegegnung, ein Kinderhaus für Gotteserfahrung
und eine Kirche auf Rädern mit Gottes Geist im Gepäck: Das sind die Preisträger
des Verkündigungspreises 2019, der am 11. April 2019 in Calw-Hirsau vergeben wurde.
Dahinter stehen Menschen, die neue und kreative Wege gehen, um andere zum
Glauben zu ermutigen. Und das erfordert Mut.
„Sie
haben die Ermutiger ermutigt“, so formulierte Pfarrer Sebastian Steinbach von
der evangelischen Kirchengemeinde Hirsau, der das Projekt „Gebet.Zeit“ in der
Klosterruine Hirsau als ersten Preisträger präsentierte, seine Freude über die
Auszeichnung –und fasste darin Sinn und Zweck der Bergmoser + Höller Stiftung treffend
zusammen.
In
seiner Ansprache stellte der Kuratoriumsvorsitzende Karl R. Höller das
Glaubenszeugnis verfolgterund geflohener syrischer Christen dem Stiftungsziel,
kleinste Zeichen eines gläubigen Aufbruchs im Alltag aufzuspüren und auch noch
zu prämieren, gegenüber. Es sei der drastische Vertrauensverlust und Mitgliederschwund
der christlichen Kirchen, der diese Aufgabe der Stiftung ebenso
überlebensnotwendig mache für den christlichen Glauben, wie es auch die Arbeit
aller drei Preisträger/-innen in ihren Projekten sei.Das Feuer des Glaubens neu
zu entfachen, dazu stehe auch er, bekannte LaudatorMatthias Brodowy, Kabarettist
mit katholisch-theologischem Hintergrund, „nicht nur im Alltag, sondern auch
auf der Bühne“. –
Das
sei auch dem mit dem ersten Preis ausgezeichneten Projekt bestens gelungen.
„Wenn die alte Ruine des Klosters Hirsauneu mit Leben und Glauben gefüllt wird,
und dies in ökumenischer Zusammenarbeit auch mit den beiden Freikirchen vor
Ort, freut mich das besonders“, unterstrich er und überreichte die Urkunde und
den symbolischen Scheck im Wert von 5.000 Euro an die Mitwirkenden des Projekts
„Gebet.Zeit“.2017 entstand dieses Formatder evangelischen Kirchengemeinde
Hirsau, der katholischen Kirchengemeinde Bad Liebenzell/Hirsau sowie den beiden
evangelisch-freikirchlichen Gemeinden „Gemeinde Gottes Calw-Hirsau“ und
„Immanuel-Gemeinde Calw“ in der Tradition des ewigen Gebets. 72 Stunden können
Besucherinnen und Besucher Tag und Nacht in der noch erhaltenen ehemaligen
Krankenkapelle des Klosters an 20 Stationen beten, umrahmt von Veranstaltungen
und Ausstellungen, eingetaucht in eine besondere Lichtatmosphäre. Die Resonanz
ist groß und positiv, bei Kirchenfernen und Gottsuchern wie bei kirchlich
sozialisierten Menschen, so dass dieses Angebot weiter ausgebaut wird mit
geistlichen Führungen und einem digitalen Rahmen zur häuslichen Nachbereitung
im Gebet.
Zur
Verleihung des zweiten Preises, dotiert mit 3.000 Euro, wurde Brodowy
persönlich: Seine Familiengeschichte verband ihn bis zur Wende mit dem oftmals
hürdenreichen Leben seiner Verwandten als bekennende Christen in der ehemaligen
DDR. Er wisse darum, dass daher „viele Menschen heute keinen Bezug zum
Christentum haben“. Umso preiswürdiger sei die Arbeit der zweiten Preisträger,
Kindern in dem „sozialen Brennpunktgebiet“ von Sonneberg-Wolkenrasen
(Thüringen) neben einer umfassenden und ganzheitlichen Betreuung in einer
festen Struktur und Gemeinschaft „die Chance zu geben zur Begegnung mit Gott“.
Mit
dem Kinderhaus in der Plattenbausiedlung hat der Verein „Lebenswasser e. V.
Sonneberg“ des Evangelischen Gemeindezentrums Wolkenrasen einen Ort geschaffen,
an dem sich Kinder in einer Atmosphäre der Wertschätzung und Verlässlichkeit
bei Basteln, Musizieren und Toben entfalten können und zugleich offene Ohren
für ihre Alltagssorgen finden, zum Beispiel bei der Hausaufgabenbetreuung und
oder beim Nachmittagsimbiss. An fünf Tagen in der Woche geben die strukturierten
Nachmittage mit klaren Regeln Sicherheit. Auf der Basis dieser Erfahrungen des
Angenommenseins lernen die Kinder die Grundlagen des christlichen Glaubens
kennen. Pfarrer Johannes Heinrich, Stefanie Oberender und Andreas Eimecke
nahmen Urkunde und Scheck freudig entgegen.
„Ich
bin dann mal weg!“ – Seit Kerkelings Buch sei das Pilgern wieder in, doch auch
Kirche müsse das Pilgern lernen, führte Brodowy die Verleihung des dritten Preises
einan das Kirchenmobil St. Mary‘s im niedersächsischen Obernkirchen. Und genau
das mache das Team des Kirchenmobils: sich aus den dicken Mauern der großen
Sandsteinkirche herauszuwagen zu den Menschen, um dann „einfach mal da zu sein“
und zuzuhören, mit Gottvertrauen und Haferkeksen – nicht den obligatorischen
„Kirchenkeksen“, wie es sich der „Kabarettist im Laudator“ nicht nehmen lies zu
flachsen.Ein leuchtend blauer Bauwagen, vier schmale Fenster, drinnen
einladende gelbe Sofas, an der Rückwand eine Kommode mit Kreuz und
Kerzenleuchtern – das ist das Kirchenmobil „St. Marys“, ein Projekt der
Evangelischen Jugend, betrieben von Ehrenamtlichen der evangelisch lutherischen
Kirchengemeinde Obernkirchen.Überall da, wo Kirche präsent sein sollte, taucht
es auf: bei Stadtfesten und Jugendfestivals oder Antinazidemos.Julia Schönbeck,
Theologiestudentin und Projektleiterin nahm stellvertretend für die vielen
Ehrenamtlichen, die hinter den Kulissen stehen, Urkunde und Scheck über 2.000
Euro als dritten Preisan und freute sich, „dass man heute mit einem Konzept des
Zuhörens einen Verkündigungspreis gewinnen kann“.
Rund
30 Gäste würdigten die Preisträger anschließend mit großem Applaus. Musikalisch
brillant eingerahmt wurde der Festakt von einem Triodes Vereins Musik auf der
Höhe e. V(Violine: Gerd-Uwe Klein,Cembalo: Samuel Schick, Gesang: Johanna von
Bibra) durch zwei dem Anlassinhaltlich perfekt korrelierende Händel-Arien.
Die private, unabhängige und gemeinnützige Bergmoser + Höller Stiftung fördert die Verbreitung der biblischen Botschaft in der Gesellschaft und berücksichtigt dabei alle christlichen Konfessionen. Sie prämiert jährlich mit dem Verkündigungspreis innovative Ideen und Leistungen von Einzelnen, Gruppen oder Gemeinden, die christliche Werte öffentlich bekennen, und berichtet über diese in der Folgezeit (http://www.buh-stiftung.de).
Anne
Weinmann
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.
Die „Ermutiger ermutigt“
Zum achten Mal vergab die Bergmoser + Höller Stiftung ihren Verkündigungspreis.Preisträger sind das ökumenische Projekt „Gebet.Zeit“ in der Klosterruine Hirsau, das Kinderhaus Sonneberg (Thüringen) und das Kirchenmobil St. Mary’s aus Obernkirchen.
Eine Klosterruine als Ort der Gottesbegegnung, ein Kinderhaus für Gotteserfahrung und eine Kirche auf Rädern mit Gottes Geist im Gepäck: Das sind die Preisträger des Verkündigungspreises 2019, der am 11. April 2019 in Calw-Hirsau vergeben wurde. Dahinter stehen Menschen, die neue und kreative Wege gehen, um andere zum Glauben zu ermutigen. Und das erfordert Mut.
„Sie haben die Ermutiger ermutigt“, so formulierte Pfarrer Sebastian Steinbach von der evangelischen Kirchengemeinde Hirsau, der das Projekt „Gebet.Zeit“ in der Klosterruine Hirsau als ersten Preisträger präsentierte, seine Freude über die Auszeichnung –und fasste darin Sinn und Zweck der Bergmoser + Höller Stiftung treffend zusammen.
In seiner Ansprache stellte der Kuratoriumsvorsitzende Karl R. Höller das Glaubenszeugnis verfolgterund geflohener syrischer Christen dem Stiftungsziel, kleinste Zeichen eines gläubigen Aufbruchs im Alltag aufzuspüren und auch noch zu prämieren, gegenüber. Es sei der drastische Vertrauensverlust und Mitgliederschwund der christlichen Kirchen, der diese Aufgabe der Stiftung ebenso überlebensnotwendig mache für den christlichen Glauben, wie es auch die Arbeit aller drei Preisträger/-innen in ihren Projekten sei.Das Feuer des Glaubens neu zu entfachen, dazu stehe auch er, bekannte LaudatorMatthias Brodowy, Kabarettist mit katholisch-theologischem Hintergrund, „nicht nur im Alltag, sondern auch auf der Bühne“. –
Das sei auch dem mit dem ersten Preis ausgezeichneten Projekt bestens gelungen. „Wenn die alte Ruine des Klosters Hirsauneu mit Leben und Glauben gefüllt wird, und dies in ökumenischer Zusammenarbeit auch mit den beiden Freikirchen vor Ort, freut mich das besonders“, unterstrich er und überreichte die Urkunde und den symbolischen Scheck im Wert von 5.000 Euro an die Mitwirkenden des Projekts „Gebet.Zeit“.2017 entstand dieses Formatder evangelischen Kirchengemeinde Hirsau, der katholischen Kirchengemeinde Bad Liebenzell/Hirsau sowie den beiden evangelisch-freikirchlichen Gemeinden „Gemeinde Gottes Calw-Hirsau“ und „Immanuel-Gemeinde Calw“ in der Tradition des ewigen Gebets. 72 Stunden können Besucherinnen und Besucher Tag und Nacht in der noch erhaltenen ehemaligen Krankenkapelle des Klosters an 20 Stationen beten, umrahmt von Veranstaltungen und Ausstellungen, eingetaucht in eine besondere Lichtatmosphäre. Die Resonanz ist groß und positiv, bei Kirchenfernen und Gottsuchern wie bei kirchlich sozialisierten Menschen, so dass dieses Angebot weiter ausgebaut wird mit geistlichen Führungen und einem digitalen Rahmen zur häuslichen Nachbereitung im Gebet.
Zur Verleihung des zweiten Preises, dotiert mit 3.000 Euro, wurde Brodowy persönlich: Seine Familiengeschichte verband ihn bis zur Wende mit dem oftmals hürdenreichen Leben seiner Verwandten als bekennende Christen in der ehemaligen DDR. Er wisse darum, dass daher „viele Menschen heute keinen Bezug zum Christentum haben“. Umso preiswürdiger sei die Arbeit der zweiten Preisträger, Kindern in dem „sozialen Brennpunktgebiet“ von Sonneberg-Wolkenrasen (Thüringen) neben einer umfassenden und ganzheitlichen Betreuung in einer festen Struktur und Gemeinschaft „die Chance zu geben zur Begegnung mit Gott“.
Mit dem Kinderhaus in der Plattenbausiedlung hat der Verein „Lebenswasser e. V. Sonneberg“ des Evangelischen Gemeindezentrums Wolkenrasen einen Ort geschaffen, an dem sich Kinder in einer Atmosphäre der Wertschätzung und Verlässlichkeit bei Basteln, Musizieren und Toben entfalten können und zugleich offene Ohren für ihre Alltagssorgen finden, zum Beispiel bei der Hausaufgabenbetreuung und oder beim Nachmittagsimbiss. An fünf Tagen in der Woche geben die strukturierten Nachmittage mit klaren Regeln Sicherheit. Auf der Basis dieser Erfahrungen des Angenommenseins lernen die Kinder die Grundlagen des christlichen Glaubens kennen. Pfarrer Johannes Heinrich, Stefanie Oberender und Andreas Eimecke nahmen Urkunde und Scheck freudig entgegen.
„Ich bin dann mal weg!“ – Seit Kerkelings Buch sei das Pilgern wieder in, doch auch Kirche müsse das Pilgern lernen, führte Brodowy die Verleihung des dritten Preises einan das Kirchenmobil St. Mary‘s im niedersächsischen Obernkirchen. Und genau das mache das Team des Kirchenmobils: sich aus den dicken Mauern der großen Sandsteinkirche herauszuwagen zu den Menschen, um dann „einfach mal da zu sein“ und zuzuhören, mit Gottvertrauen und Haferkeksen – nicht den obligatorischen „Kirchenkeksen“, wie es sich der „Kabarettist im Laudator“ nicht nehmen lies zu flachsen.Ein leuchtend blauer Bauwagen, vier schmale Fenster, drinnen einladende gelbe Sofas, an der Rückwand eine Kommode mit Kreuz und Kerzenleuchtern – das ist das Kirchenmobil „St. Marys“, ein Projekt der Evangelischen Jugend, betrieben von Ehrenamtlichen der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Obernkirchen.Überall da, wo Kirche präsent sein sollte, taucht es auf: bei Stadtfesten und Jugendfestivals oder Antinazidemos.Julia Schönbeck, Theologiestudentin und Projektleiterin nahm stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen, die hinter den Kulissen stehen, Urkunde und Scheck über 2.000 Euro als dritten Preisan und freute sich, „dass man heute mit einem Konzept des Zuhörens einen Verkündigungspreis gewinnen kann“.
Rund 30 Gäste würdigten die Preisträger anschließend mit großem Applaus. Musikalisch brillant eingerahmt wurde der Festakt von einem Triodes Vereins Musik auf der Höhe e. V(Violine: Gerd-Uwe Klein,Cembalo: Samuel Schick, Gesang: Johanna von Bibra) durch zwei dem Anlassinhaltlich perfekt korrelierende Händel-Arien.
Die private, unabhängige und gemeinnützige Bergmoser + Höller Stiftung fördert die Verbreitung der biblischen Botschaft in der Gesellschaft und berücksichtigt dabei alle christlichen Konfessionen. Sie prämiert jährlich mit dem Verkündigungspreis innovative Ideen und Leistungen von Einzelnen, Gruppen oder Gemeinden, die christliche Werte öffentlich bekennen, und berichtet über diese in der Folgezeit (http://www.buh-stiftung.de).
Anne Weinmann